Sola-Gratia-Verlag
Ein Glaubensbuch
Mit einem Geleitwort von Propst Gert Kelter
Dieses Glaubensbuch ist ein kompakter, zeitgemäßer Katechismus für Erwachsene. Alle wichtigen Bereiche der christlichen Lehre und des christlichen Lebens werden darin klar dargestellt und mit vielen Bibelstellen belegt. Dabei wird deutlich, wie wichtig das treue Festhalten an den Aussagen der Heiligen Schrift für Glaube und Leben jedes Christen ist.
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KOSTENLOS Verlags-Nummer 030-01-22
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KOSTENLOS Verlags-Nummer 030-01-21
Softcover, 202 Seiten
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PREIS 6,00 Euro ISBN 978-3-948712-11-2
LESEPROBE:
Mit der Kreuzesbotschaft haben heute viele Menschen ihre Schwierigkeiten, leider bis hin zu theologischen Lehrern und kirchlichen Amtsträgern. Der Kreuzestod Jesu wird allenfalls als ein Akt der Solidarität Jesu mit den Leidenden dieser Welt verstanden. Die Bibel sei doch voll mit Geschichten von Gott, warum diese Konzentration auf den gekreuzigten Jesus? Reiche es denn nicht, dass man an Gott glaubt? So reagierten schon zur Zeit der Apostel die Juden in den Synagogen und erst recht die philosophisch geprägten Griechen. Man fragt kritisch: Wie kann es sein, dass Jesus uns die Sünde und damit stellvertretend Fluch und Strafe abgenommen hat? Wie kann ein Unschuldiger die Strafe für einen Schuldigen übernehmen? Dass Jesus sich für uns am Kreuz geopfert hat, ist nicht einsichtig und zumindest heute nicht mehr vermittelbar. Die ganze Stellvertretung wird in Frage gestellt.
Hinter solchen Einwänden steckt, dass Gott doch auch ohne das Kreuz seines Sohnes uns unsere Sünden vergeben könne und würde. Wie ein Kritiker meinte: Vergeben ist doch Gottes Beruf. Da wird der Bruch des göttlichen Gesetzes und der darüber ausgesprochene Gerichtsfluch Gottes – die verdammende tödliche Konsequenz der Sünde – nicht mehr ernst genommen. Da werden Gottes Gerichte, wie sie über die Menschheit mit der Sintflut, über den Turmbau zu Babel, über Sodom und Gomorra und über Israel ergangen sind und auch die Worte Jesu zum bevorstehenden Jüngsten Gericht nicht mehr zur Kenntnis genommen. Obwohl ohne Anhalt aus dem Wort Gottes, setzt man auf billige Gnade (Dietrich Bonhoeffer) statt auf das für uns vergossene teure Blut Jesu Christi. Aber Gottes Wort geschieht (Ps. 33,9) – nicht nur sein vergebendes Segenswort, sondern auch sein Wort des Gerichts und Fluchs über die Sünde. Es ist ergangen und traf Jesus, den Sohn, der unsere Sünden auf sich genommen hat. Wer sich aber nicht von Jesus die Sünden abnehmen lassen will, nicht in die Stellvertretung Jesu einwilligt, ihm nicht glaubt und vertraut, der muss die Strafe selbst tragen. Als großen Mann Gottes will man Jesus gelten lassen, aber nicht als unseren Erlöser, der stellvertretend für unsere Sünde am Kreuz gestorben ist. Dieses Verkennen Jesu ist die tragische Blindheit von Muslimen, vielen Philosophen, Humanisten und leider bis heute auch von vielen Juden.
Stellvertretung gab und gibt es auch im weltlichen Bereich, z. B. der Bürge, der freiwillig die Schulden eines anderen übernimmt und sie im Notfall bezahlt; Eltern, die für ihre Kinder einstehen; Botschafter, die für ihr Land eintreten; Ritter, die im Turnier und Zweikampf ihren König vertreten haben. In Kriegen war es grausam statthaft und üblich, dass unschuldige Geiseln stellvertretend ihr Leben als Vergeltung für ihr Dorf oder Volk lassen mussten. Bei den Griechen der Antike war es und ist auch heute noch bei uns die höchste Tugend, wenn ein Mensch sein Leben für andere opfert. Wie z. B. der katholische Priester Maximilian Kolbe, der 1941 im KZ Auschwitz freiwillig anstelle eines mitgefangenen Familienvaters in den Tod ging. Oder die Feuerwehr‑ und Rettungskräfte, die sich zur Rettung anderer in Lebensgefahr begeben. In Romanen, Dramen und Spielfilmen opfern sich Personen für andere, und man ist zurecht beeindruckt. Das Sich-stellvertretend-für-andere-Opfern ist also auch in unserer Zeit nicht unbekannt. Nicht die Stellvertretung als solche ist das Problem für die heutigen diesseits bezogenen Menschen, sondern sie wollen ihre Sünde nicht eingestehen und die dafür verwirkte Strafe nicht wahrhaben.